Längerer Betrieb eines Motors mit klopfender Verbrennung kann zu gravierenden Schäden führen. Klopfen wird begünstigt durch:
Das Verdichtungsverhältnis kann auch durch ablagerungs- oder fertigungsbedingte Streuungen zu hohe Werte errreichen.
Bei Motoren ohne Klopfregelung müssen diese ungünstigen Einflüsse bei der Zündauslegung durch einen Sicherheitsabstand zur Klopfgrenze berücksichtigt werden. Damit sind im oberen Lastbereich Wirkungsgradeinbußen unvermeidlich.
Die Klopfregelung kann den klopfenden Motorbetrieb verhindern. Sie stellt dazu nur bei tatsächlicher Klopfgefahr den Zündzeitpunkt des bzw. der betroffenen Zylinder (zylinderselektiv) so weit wie nötig in Richtung spät. Dadurch kann das Zündkennfeld auf die verbrauchsoptimalen Werte ausgelegt werden, ohne Rücksicht auf die Klopfgrenze. Ein Sicherheitsabstand ist nicht mehr nötig.
Die Klopfregelung übernimmt alle klopfbedingten Korrekturen am Zündzeitpunkt und ermöglicht auch mit Normalkraftstoff (Minimum ROZ 91) einen einwandfreien Fahrbetrieb.
Die Klopfregelung bietet:
Der M60 ist mit einem zylinderselektiven, adaptiven Klopfregelsystem ausgestattet. Vier Klopfsensoren erkennen die klopfende Verbrennung. Die Sensorsignale werden im DME Steuergerät ausgewertet.
Der Klopfsensor ist ein piezoelektrisches Körperschallmikrophon. Er nimmt den Körperschall auf und wandelt ihn in Spannungssignale um.
Beim Auftreten von Klopfen wird die Zündung für eine bestimmte Anzahl von Zyklen nach spät verstellt und nähert sich dann wieder allmählich dem ursprünglichen Wert. Die Spätverstellung kann für jeden Zylinder einzeln geregelt werden (zylinderselektiv). Es wird also nur der tatsächlich klopfende Zylinder beeinflußt.
Bei einem Ausfall des Klopfsensors erfolgt ein Eintrag im Fehlerspeicher des DME Steuergeräts. Im Fehlerfall wird der Motor durch eine konstante Spätverstellung des Zündwinkels geschützt.
Die 4 Klopfsensoren sind mit 8mm-Schrauben am Wassermantel des Motorblocks zwischen den beiden Zylinderreihen befestigt. Sie sind so angeordnet, daß je ein Sensor die beiden benachbarten Zylinder überwacht.
Als Schraubensicherung ist nur Sicherungsmittel zulässig. Unterleg-, Feder- oder Zahnscheiben dürfen unter keinen Umständen verwendet werden.
Die Eigendiagnose der Klopfregelung umfaßt folgende Prüfungen:
Wird bei einer dieser Prüfungen ein Fehler festgestellt, wird die Klopfregelung abgeschaltet. Ein Notprogramm übernimmt die Zündwinkelsteuerung. Gleichzeitig erfolgt ein Eintrag in den Fehlerspeicher. Das Notprogramm gewährleistet schadenfreien Betrieb ab Minimum ROZ 91. Es ist abhängig von der Last, der Drehzahl und der Temperatur des Motors.
Durch die Diagnose kann man nicht erkennen, ob die Stecker der Sensoren vertauscht wurden. Ein Vertauschen der Sensoren führt zu Motorschaden. Bei Service-Arbeiten ist unbedingt darauf zu achten, daß die Sensoren richtig angeschlossen werden (siehe Reparaturanleitung).