Über eine Funktion der DDE können bei DDE 4.0 und DDE 4.1 Aussagen über den Zustand der Kompression eines Motors getroffen werden.
Die DDE ermöglicht mit dieser Funktion das Messen der Drehzahlen für jeden einzelnen Zylinder im unbefeuerten Zustand, d.h. bei Anlasserdrehzahl, ähnlich einer Rundlaufmessung. Ausschlaggebend für den Messwert eines Zylinders sind beim 6-Zylinder die ersten 60° nach Zünd-OT (Arbeitstakt), beim 8-Zylinder die ersten 90° nach Zünd-OT. In diesem Bereich wird über die gemessene Winkelgeschwindigkeit die zylinderspezifische Drehzahl berechnet.
Im unbefeuerten Zustand, also beim Antrieb durch den Anlasser, hat die Höhe der Kompression eines Zylinders großen Einfluss auf seine zylinderspezifische Drehzahl, daher kann damit auf den Zustand der Kompression geschlossen werden.
Im Arbeitstakt eines Zylinders mit schlechter Kompression nimmt durch den geringeren Druck die Kraft ab, dem Starter beim Verdichten des nächsten Zylinders zu ”helfen”. Dadurch sinkt die zylinderspezifische Drehzahl im Arbeitstakt eines Zylinders mit schlechter Kompression. Je schlechter die Kompression an einem Zylinder, desto niedriger wird also seine Drehzahl.
Für den Start der Messung muss durch den Anlasser eine Mindestdrehzahl von 150 [1/min] erreicht werden. Nach Überschreiten dieser Grenze wird automatisch die Messung gestartet. Die DDE sorgt selbstständig dafür, daß der Motor nicht anspringt.
Das Ende der Messung wird gemeldet, danach werden die Messergebnisse berechnet und angezeigt. Das Programm zeigt die Drehzahlen der einzelnen Zylinder sowie die Differenz von größter und kleinster Drehzahl an.
Beispiel für eine mögliche Anzeige:
Differenz zwischen kleinster und größter Drehzahl: 32,8
Entscheidend für das weitere Vorgehen ist die Höhe der ermittelten Differenz . Die Auswertung der Differenz mit entsprechenden Folgeanweisungen wird automatisch vom Programm vorgenommen.
Anhaltswerte, bis zu denen die Kompression als in Ordnung gilt:
Die absoluten Höhen der Drehzahlen lassen keine Aussagen über den Zustand des Motors zu.
Achtung:
Bei einer anschließenden Fehlersuche ist an dem Zylinder mit dem niedrigsten Drehzahlwert zu beginnen.