Digitale Dieselelektronik DDE 2.2 M51

 

Spannungsversorgung

Pinbelegung am Steuergerät

Schnittstellen

CAN-Bus

Der CAN-Bus ermöglicht einen schnellen Datenaustausch zwischen folgenden Steuergeräten:

Das DDE-Steuergerät sendet folgende Informationen über den CAN-Bus:

Folgende Informationen werden von den anderen Steuergeräten an das DDE-Steuergerät gesendet:

Daraus berechnet das DDE-Steuergerät die entsprechenden Motordrehmomente für die ASC- bzw. AGS-Eingriffe und liefert diese an die beiden anderen Steuergeräte zurück.

Anzeige Vorglühen/DDE

Das DDE-Steuergerät steuert über eine Leitung zur Instrumentenkombination die Anzeige Vorglühen/DDE in folgender Form:

Die Dauer des Vorglühens ist abhängig von der Motortemperatur. Sie beträgt bei einer Motorkühlmitteltemperatur von 20 o C bis 60 o C ca. 4 Sekunden. Bei Temperaturen über 60 o C findet kein Vorglühen statt.

 

Neben der Anzeige des Vorglühvorgangs wird die Anzeige Vorglühen/DDE auch bei schwerwiegenden Fehlern im System (Fehler 1, 3, 5, 21 oder 47) aktiviert, solange der Fehler momentan vorhanden ist.

Drehzahlsignal und Kraftstoff-Verbrauchssignal

Das DDE-Steuergerät sendet das Drehzahlsignal (tD-Signal) und das Kraftstoffverbrauchssignal (ti-Signal) über zwei Leitungen an die Instrumentenkombination.

Klimaanlage

Das Zu-oder Abschalten des Klimakompressors wird über das DDE-Steuergerät geregelt.

Dazu erhält es die Anforderung zum Einschalten des Klimakompressors über eine Leitung vom Schalter der Klimaanlage im Heizungsbedienteil und über eine Leitung vom Steuergerät der Klimasteuerung.

Das DDE-Steuergerät gibt das Einschalten des Klimakompressor frei, wenn folgende Bedingungen vorliegen:

Bei Vollast (beim Anfahren oder Beschleunigen) wird der Klimakompressor abgeschaltet.

Der Klimakompressor wird darüberhinaus nicht eingeschaltet, wenn folgende Fehler momentan vorhanden sind:

Elektronische Wegfahrsicherung (EWS II)

Ein Motorstart ist nur dann möglich, wenn das DDE-Steuergerät vom EWS-Steuergerät einen gültigen Freigabecode erhält. Durch den Freigabecode sind DDE- und EWS-Steuergerät fest einander zugeordnet.

Nach dem Tausch des DDE-Steuergerätes ist das Steuergerät erst dann betriebsbereit, wenn es mit dem EWS-Steuergerät im Fahrzeug abgeglichen ist. Dieser EWS/DDE-Abgleich erfolgt automatisch nach der Varianten-Codierung mit dem Programmierprogramm.

Zusätzlich kann der Abgleich mit dem Diagnoseprogramm (Servicefunktionen) durchgeführt werden.

Wird der EWS/DDE-Abgleich nicht oder nicht richtig durchgeführt, wird der Fehler 45 gespeichert.

Geber und Fühler

Stellwerksensor

Der Stellwerksensor befindet sich in der Verteiler-Einspritzpumpe und liefert dem DDE Steuergerät die aktuelle Position des Mengenstellwerks zur Regelung der Einspritzmenge.

Der Stellwerksensor ist ein berührungsloser induktiver Geber.

Ist der Sensor defekt, wird der Fehler 21 gespeichert. Zusätzlich wird der Kraftstoffzufluß in die Verteilereinspritzpumpe durch das elektrische Abschaltventil unterbrochen.

Heißfilm-Luftmassenmesser

Der Heißfilm-Luftmassenmesser erfaßt die vom Motor angesaugte Luftmasse.

Abhängig davon wird die Abgasrückführung und die Einspritzmenge geregelt.

Ist der Heißfilm-Luftmassenmesser defekt, wird der Fehler 38 gespeichert.

Nadelbewegungsfühler

Der Nadelbewegungsfühler (oder Spritzbeginngeber oder Spritzdauerdüse) befindet sich an der Einspritzdüse von Zylinder 4.

Über den Fühler wird der Einspritzbeginn der Einspritzdüse erfaßt.

Zusätzlich wird daraus die Motordrehzahl errechnet und mit dem Wert des Drehzahlfühlers verglichen. Damit ist eine Fehlerüberwachung des Nadelbewegungsfühler möglich. Im Fehlerfall wird der Fehler 5 gespeichert.

Drehzahlgeber

Der Drehzahlgeber ist am Schwungrad des Motors eingebaut. Er übermittelt dem DDE-Steuergerät die Signale zur Berechnung der Motordrehzahl.

Zur Fehlerüberwachung des Gebers wird der Drehzahlwert mit dem Drehzahlwert verglichen, der sich aus dem Signal des Nadelbewegungsfühlers errechnet. Im Fehlerfall wird der Fehler 47 gespeichert.

Pedalwertgeber

Der Pedalwertgeber ist ein Potentiometer das die Stellung der Fahrpedals erfaßt und an das DDE-Steuergerät meldet.

Für die Erkennung der Leerlaufposition ist zusätzlich ein Leerlaufschalter vorhanden.

Ist der Pedalwergeber fehlerhaft wird der Fehler 37 gesetzt.

Temperaturfühler Motorkühlmittel

Der Temperaturfühler ist im Zylinderkopf verbaut und erfaßt die Temperatur des Motorkühlmittels.

Die Temperatur des Motorkühlmittels beeinflußt die Regelung Einspritzmenge, die Regelung Spritzbeginn, die Regelung Abgasrückführung und die Glühzeitsteuerung.

Um Motorschäden zu vermeiden, wird ab einer Motorkühlmitteltemperatur von 107 o C die Vollast-Einpritzmenge reduziert.

Ist der Temperaturfühler defekt, wird der Fehler 53 gespeichert.

Ein Motorüberhitzungsschutz findet dann nur noch mit dem Temperaturfühler Motoröl statt.

Prüfhinweis:Der Temperaturfühler wird bei Kurzschluß nach U-Batt zerstört.

Temperaturfühler Motoröl

Der Temperaturfühler ist am Ölfilter eingebaut und erfaßt die Temperatur des Motoröls.

Die separate Erfassung von Motorkühlmittel- und Motoröltemperatur ermöglicht einen erweiterten Überhitzungsschutz des Motors.

Ab einer Motoröltemperatur von 130 o C wird die Vollast-Einpritzmenge reduziert.

Ist der Temperaturfühler defekt, wird der Fehler 36 gespeichert.

Ein Motorüberhitzungsschutz findet dann nur noch mit dem Temperaturfühler Motorkühlmittel statt.

Prüfhinweis:Der Temperaturfühler wird bei Kurzschluß nach U-Batt zerstört.

Temperaturfühler Kraftstoff

Der Temperaturfühler ist in der Verteiler-Einspritzpumpe verbaut und erfaßt die Temperatur des Kraftstoffes.

Die Temperatur des Kraftstoffes beeinflußt die Regelung der Einspritzmenge.

Ist der Temperaturfühler defekt, wird der Fehler 35 gespeichert.

Prüfhinweis:Der Temperaturfühler wird bei Kurzschluß nach U-Batt zerstört.

Ladedruckfühler

Der Ladedruckfühler erfaßt den Absolut-Druck (Ladedruck und Atmosphärendruck zusammen) in der Sauganlage und dient alleine dazu, den Motor vor zu hohem bzw. zu niedrigem Ladedruck zu schützen.

Ist der Ladedruckfühler defekt wird der Fehler 54 gespeichert und die Einspritzmenge reduziert.

Weicht der Ladedruck bei Motordrehzahlen über 3000 U/min zu weit von seinem Sollwert ab, wird der Fehler 101 gespeichert und ebenfalls die Motorleistung reduziert.

Steller

Glühkerzen

Die Bestromung der Glühkerzen erfolgt über das Glühkerzenrelais. Das Relais wird vom DDE-Steuergerät geschaltet und ist mit einer 80 A-Schmelzsicherung abgesichert.

Die Glühphase besteht aus Vorglühen, Startbereitschaftsglühen und dem Nachglühen.

Die Dauer des Vorglühens ist abhängig von der Motorkühlmitteltemperatur und der Batteriespannung, und wird über die Anzeige Vorglühen/DDE angezeigt.

Sie beträgt ca. 4 Sekunden bei einer Motorkühlmitteltemperatur von 20 o C bis 60 o C. Über 60 o C findet kein Vorglühen statt.

Bei Zündschloßstellung 2 erfolgt für 10 Sekunden ein Startbereitschafts-Glühen. Nach dem Motorstart erfolgt für ca. 5 Sekunden ein Nachglühen, das das Leerlauf- und Abgasverhalten verbessert.

Liegt ein Fehler in der Glühzeitsteuerung vor, erhält das DDE-Steuergerät eine Fehlermeldung vom Glühkerzen-Relais und es wird Fehler 8 gespeichert.

Elektrisches Abschaltventil

Das elektrische Abschaltventil ist in der Verteiler-Einspritzpumpe eingebaut. Es unterbricht die Kraftstoffzufuhr, wenn dies vom DDE-Steuergerät angefordert wird.

Im Fehlerfall wird der Fehler 3 gesetzt.

Dämpfungssteuerbares Motorlager

Zwei dämpfungssteuerbare Motorlager verhindern, daß sich die Motorschwingungen auf die Karosserie übertragen und verbessern damit den Leerlaufkomfort.

Das System besteht aus zwei Motorlagern und einem Elektro-Umschaltventil, das vom DDE-Steuergerät angesteuert wird. Zusätzlich ist das Elektro-Umschaltventil über zwei Druckleitungen mit dem Bremskraftverstärker und der Vakuumpumpe verbunden.

Die Dämpfung der Motorlager erfolgt über das Elektro-Umschaltventil. Im Leerlauf sind die Motorlager in Stellung weich (Ansteuerung ist aktiv), ansonsten sind sie in Stellung hart.

Vorförderpumpe

Die Vorförderpumpe befindet sich im Kraftstofftank. Sie wird über ein Relais angesteuert und fördert den Kraftstoff über den Kraftstoff-Filter zur Verteiler-Einspritzpumpe.

 

Kühlerjalousie

Um die Motorgeräusche zu dämpfen ist am Wasserkühler eine Kühlerjalousie angebaut.

Das System besteht aus einer Kühlerjalousie, einer Unterdruck-Dose, dem Temperaturschalter Kühlerjalousie, dem Temperaturschalter E-Box und einem Elektro-Umschaltventil, das vom DDE-Steuergerät angesteuert wird. Zusätzlich ist das Elektro-Umschaltventil über zwei Druckleitungen mit dem Bremskraftverstärker und der Vakuumpumpe verbunden.

Die Jalousie wird geöffnet, wenn die Motorkühlmitteltemperatur oder die Temperatur in der E-Box einen bestimmten Wert überschreiten.

Regelungen

Regelung Einspritzmenge

Die Regelung der Einspritzmenge erfolgt für jeden Betriebspunkt aus folgenden Größen:

Die Einspritzmenge wird in der Verteiler-Einspritzpumpe über den Regelschieber (Mengensteller) im Mengenstellwerk eingestellt. Der Stellwerksensor meldet die Ist-Position des Regelschiebers an das DDE-Steuergerät zurück.

Weicht die vom Stellwerksensor ermittelte Ist-Position zu weit von der im DDE-Steuergerät berechnten Soll-Position ab, wird der Fehler 1 gespeichert. Aus Sicherheitsgründen wird dann die Kraftstoff-Zufuhr in die Verteiler-Einspritzpumpe mittels des Elektrischen Abschaltventils unterbrochen.

 

Eine Begrenzung der Einspritzmenge findet statt:

Eine Erhöhung der Einspritzmenge findet statt:

Bei folgenden Fehlern wird die maximale Einspritzmenge auf einen Ersatzwert von 33 mg/Hub begrenzt (entspricht ca. einer Maximalgeschwindigkeit von 190 km/h bei Vollast), falls dieser Fehler momentan vorhanden ist:

Bei den Teilenummern 2246541 und 2246616 des DDE 2.2-Steuergerätes (verbaut bis 5/96) wird noch ein Ersatzwert von 21 mg/Hub verwendet, was zu einer erheblich stärkeren Begrenzung der Maximalgeschwindigkeit (auf ca. 140 km/h) führt.

Regelung Spritzbeginn

Die Regelung des Spritzbeginnes erfolgt für jeden Betriebspunkt aus folgenden Größen:

Der Spritzbeginn wird in der Verteiler-Einspritzpumpe über das Magnetventil Spritzversteller eingestellt. Über den Nadelbewegungsfühler (Spritzbeginngeber, Spritzdauerdüse) an der Einspritzdüse von Zylinder 4 wird der tatsächliche Einspritzbeginn an das DDE-Steuergerät zurückgemeldet.

Weicht der vom Nadelbewegungsfühler ermittelte Ist-Wert zu weit von dem im DDE-Steuergerät berechnten Soll-Wert ab, wird der Fehler 10 gespeichert. Falls dieser Fehler momentan vorhanden ist, wird die maximale Einspritzmenge auf einen Ersatzwert von 33 mg/Hub begrenzt (entspricht ca. einer Maximalgeschwindigkeit von 190 km/h bei Vollast).

Bei den Teilenummern 2246541 und 2246616 des DDE 2.2-Steuergerätes (verbaut bis 5/96) wird noch ein Ersatzwert von 21 mg/Hub verwendet, was zu einer erheblich stärkeren Begrenzung der Maximalgeschwindigkeit (auf ca. 140 km/h) führt.

Statt der Regelung Einspritzbeginn erfolgt eine Steuerung über ein festes Tastverhältnis des Magnetventils bei

 

Regelung Abgasrückführung

Die Regelung der Abgasrückführung erfolgt für jeden Betriebspunkt aus folgenden Größen:

Abhängig von der über den Heißfilm-Luftmassenmesser gemessenen Luftmasse wird über das Abgasrückführungsventil (AGR-Ventil) Abgas in den Ansaugtrakt zurückgeführt. Dies senkt den Schadstoffausstoß (Stickoxid-Anteil) des Motors.

Die Steuerung des Abgasrückführungsventils (öffnet von 5 bis 85 %) erfolgt über einen variablen Unterdruck, der von einem elektropneumatischen Druckwandler erzeugt wird.

Der notwendige Unterdruck wird von einer Vakuumpumpe erzeugt und mit Atmosphärendruck gemischt.

 

Die Abgasrückführung wird abgeschaltet bei:

 

Zusätzlich wird die Abgasrückführung abgeschaltet, wenn folgende Fehler momentan vorhanden sind:

Fahrgeschwindigkeitsregelung (FGR)

Mit Hilfe der Fahrgeschwindigkeitsregelung kann eine konstante Geschwindigkeit eingestellt werden, ohne daß das Fahrpedal betätigt werden muß.

Hauptschalter

Mit dem Hauptschalter muß die Fahrgeschwindigkeitsregelung ein- oder ausgeschaltet werden, um einen Schutz vor Fehlbedienungen über das Multifunktionslenkrad zu gewährleisten.

Wenn die Fahrgeschwindigkeitsregelung eingeschaltet ist, leuchtet die FGR-Bereitschaftsanzeige.

Bedienteil im Mulifunktionslenkrad

Die Bedienung der Fahrgeschwindigkeitsregelung erfolgt über die Tasten im Multifunktionslenkrad.

Geschwindigkeitssignal

Die aktuelle Fahrzeuggeschwingigkeit wird vom ASC-Steuergerät über eine eigene Leitung an das DDE-Steuergerät übermittelt.

Wird die Geschwindigkeit nicht erkannt, wird der Fehler 29 gespeichert.

Ausschalten der Regelung

Die Regelung der Geschwindigkeit wird abgeschaltet wenn:

Kupplungsschalter

Zur Erfassung der Kupplungsbetätigung ist am Kupplungspedal ein Schalter verbaut. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ist dieser Schalter nicht verbaut.

Bremslichtschalter

Zur Erfassung der Bremsbetätigung wertet das DDE-Steuergerät die Signale des Bremslicht- und des Bremslichttestschalters aus.

Der Testschalter ermöglicht eine Überwachung des Bremslichtschalters. Im Fehlerfall wird der Fehler 26 gesetzt.

Fehler

Die Fahrgeschwindigkeitsregelung kann nicht aktiviert werden bzw. wird ausgeschaltet, wenn einer der folgenden Fehler momentan vorhanden ist: