Das Glühsystem des 4-Zylinder-Dieselmotors N47 besteht aus folgenden Komponenten:
Beim ersten Einschalten des Glühsteuergeräts wird der elektrische Widerstand der Glühstifte zu Beginn des Glühvorgangs ausgewertet. Ein bereits heißer Glühstift hat eine gegenüber dem kalten Zustand deutlich erhöhten Widerstand. Wenn aufgrund des Widerstands heiße Glühstifte erkannt werden, werden die Glühstifte zu Beginn des Glühens mit weniger Energie beaufschlagt. Wenn dagegen kalte Glühstifte erkannt werden, werden die Glühstifte zu Beginn des Glühens mit der maximalen Energie beaufschlagt. Diese Funktion wird dynamisches Wiederholglühen genannt. Damit wird verhindert, dass einem bereits heißen Glühstift durch einen zweiten Glühvorgang, der kurz auf den ersten Glühvorgang folgt, zu viel Energie zugeführt und damit überhitzt wird
Für die Prüfung des Glühsystems gibt es zwei Adapterkabel:
- 1-polig, Bestell-Nr. 13 6 470
- 12-polig, Bestell-Nr. 13 6 460
Das DDE-Steuergerät ermittelt die notwendige Glühkerzentemperatur in Abhängigkeit folgender Betriebswerte:
Um das Glühen zu aktivieren, übermittelt die DDE die geforderte Glühkerzentemperatur an das Glühsteuergerät.
Über den LIN-Bus übermittelt die DDE zudem noch folgende Betriebswerte an das Glühsteuergerät:
Mit diesen drei Betriebswerten ermittelt das Glühsteuergerät die erforderliche Bestromung der Glühstifte und bestromt die Glühstifte.
Das Glühen wird in verschiedenen Betriebszuständen aktiviert:
Kühlmitteltemperatur [°C] |
< -35 |
-25 |
-20 |
-5 |
0 |
5 |
30 |
> 30 |
Vorglühzeit [s] |
3,5 |
2,8 |
2,8 |
2,1 |
1,6 |
1,1 |
1,1 |
0 |
Das verborgene Glühen wird maximal vier mal ausgelöst und danach erst mit dem Motorstart wieder freigegeben.
DDE-Steuergerät und Glühsteuergerät kommunizieren über den LIN-Bus.
Der LIN-Bus ist eine bidirektionale Datenschnittstelle nach dem Master-Slave-Prinzip. Das DDE-Steuergerät ist der Master.
Folgende Bauteile für das Glühsystem werden beschrieben:
Im Glühsteuergerät befinden sich die Leistungsendstufen für die Ansteuerung der Glühstifte. Das Glühsteuergerät besitzt keinen eigenen Fehlerspeicher. Fehler am Glühsystem, die vom Glühsteuergerät erkannt werden, meldet das Glühsteuergerät über den LIN-Bus an die DDE. Die Fehler werden dann im DDE-Fehlerspeicher abgelegt.
Wenn die zulässige Betriebstemperatur des Glühsteuergeräts überschritten wird, schaltet das Glühsteuergerät jeglichen Glühvorgang ab, um Schäden zu vermeiden.
Die Keramikglühstifte sind für eine
Spannung von 7,0 bis 10,0 Volt ausgelegt.
Während des Glühens kann zum schnellen Aufheizen
kurzzeitig auch Bordnetzspannung anliegen. Für das Halten
der Glühstifttemperatur werden die Glühstifte
mit einem PWM-Signal bestromt. Damit stellt sich eine effektive
Spannung an den Glühstiften ein, die niedriger als die
Bordnetzspannung ist.
Bild 1: Schnittbild Keramikglühstift
1 |
Keramik-Heizelement |
5 |
Rundstecker |
2 |
Pluspol-Kontaktierung |
6 |
Gewinde |
3 |
Anschlussbolzen |
7 |
Stützrohr |
4 |
Dichtung |
|
|
Achtung!
Die Keramikglühstifte sind empfindlich auf Stoß- und Biegebelastungen. Herunter gefallene Glühstifte können vorgeschädigt sein.