Bordnetzauftrennung bei Ruhestromverletzung
Nachfolgend wird aufgezeigt wie sich das Powermodul (PM)
- bei unterschiedlichen
Ruhestromverletzungen
- und angemeldeten Standverbrauchern
verhält.
Die in den Bildern verwendeten Stromwerte
sind nur als Tendenzen zu sehen. (z.B. zwischen 10 A und 20 A oder
zwischen 5 mA und 10 mA)
Normaler Einschlafvorgang ohne Ruhestromverletzung
I
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Strom in A
|
t
|
Zeit in Minuten
|
1
|
Klemme R aus oder Änderung
vom Klappen oder ZV-Zustand
|
2
|
CAN-Botschaft VA aus und
Ausgang VA_Dach aus
|
3
|
Abschaltung Ausgang VA_Karosserie.
Beginn der Ruhestromüberwachung
|
VA
|
CAN- Botschaft Verbraucher
|
VA_Dach
|
Verbraucher Dach
|
VA_Karosserie
|
Verbraucher Karosserie
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Ablauf normaler Einschlafvorgang:
- Klemme R aus oder Änderung vom Klappen oder
ZV-Zustand
CAN- Bus schläft nach einigen Minuten
ein
- Nach 16 Minuten wird vom PM das Signal ”VA aus” gesendet
der Bus wird dadurch kurz geweckt
der Ausgang VA_Dach wird abgeschaltet
der Bus schläft ein
- Nach 60 Minuten wird der Ausgang VA_Karosserie abgeschaltet
das Relais VA_Karosserie fällt ab
das PM geht in die Funktion Ruhestromüberwachung über
Einschlafverhalten mit Ruhestromverletzung
nach 120 Minuten
I
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Strom in A
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t
|
Zeit in Minuten
|
1
|
Klemme R aus oder Änderung
vom Klappen oder ZV-Zustand
|
2
|
CAN-Botschaft VA aus und
Ausgang VA_Dach aus
|
3
|
Abschaltung Ausgang VA_Karosserie.
Beginn der Ruhestromüberwachung
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4
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Ruhestromverletzung mit 500 mA
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5
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Fehlerspeichereintrag, Start Shutdowncounter
|
6
|
Start Shutdowncounter zum Zweiten
mal
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7
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Auftrennung Bordnetz
|
Ablauf bei einer Ruhestromverletzung nach 120 Minuten:
- Klemme R aus oder Änderung vom Klappen oder
ZV-Zustand
CAN- Bus schläft nach einigen Minuten
ein
- Nach 16 Minuten wird vom PM das Signal ”VA aus” gesendet
der Bus wird dadurch kurz geweckt
der Ausgang VA_Dach wird abgeschaltet
der Bus schläft ein
- Nach 60 Minuten wird der Ausgang VA_Karosserie abgeschaltet
das Relais VA_Karosserie fällt ab
das PM geht in die Funktion Ruhestromüberwachung über
- Ruhestromverletzung (I> 80 mA)
5 Minuten Karenzzeit. In diesem Zeitraum wird vom PM
alle 1,5 Sekunden der Strom gemessen. Das Bordnetz hat die Möglichkeit
in diesem Zeitraum einen normalen Ruhestrom anzunehmen. Wird während
der Karenzzeit ein Strom erkannt, der über einen Zeitraum
von 1 Minute (codierbar) in Ordnung ist, wird die Karenzzeit neu
gestartet.
Im gezeigten Stromverlauf bleibt die Ruhestromverletzung
am Ende der Karenzzeit weiterhin bestehen.
- Es erfolgt ein Fehlerspeichereintrag
der Shutdowncounter startet für 90 Sekunden
das Bordnetz wird kurz aufgetrennt
- Ist die Ruhestromverletzung immer noch vorhanden
wird der Shutdowncounter ein Zweites mal für
90 Sekunden gestartet
- Das Bordnetz wird aufgetrennt
Das Bordnetz wird durch folgende Ereignisse wieder geschlossen:
- Wechsel in Klemme R oder
Klemme 15
- Betätigen des Batterieschalters
- Signal auf Klemme 15 Weckleitung
- Fremdladungserkennung
- CAN-Nachricht über aktivierte
gesetzliche Verbraucher
Einschlafverhalten mit angemeldetem Standverbraucher:
- bei Klemme
0 (Klemme R und Klemme 15 aus)
- und zu hohen Ruhestrom
I
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Strom in A
|
t
|
Zeit in Minuten
|
1
|
Klemme R aus oder Änderung
vom Klappen oder ZV-Zustand
|
2
|
CAN-Botschaft VA aus und
Ausgang VA_Dach aus
|
3
|
Standverbraucher meldet sich an
|
4
|
Standverbraucher meldet sich ab
|
5
|
Fehlerspeichereintrag, Start Shutdowncounter
|
6
|
Start Shutdowncounter zum Zweiten
mal
|
Ablauf bei angemeldetem Standverbraucher:
- Klemme R aus oder Änderung vom Klappen oder
ZV-Zustand
CAN- Bus schläft nach einigen Minuten
ein
- Nach 16 Minuten wird vom PM das Signal ”VA aus” gesendet
der Bus wird dadurch kurz geweckt
der Ausgang VA_Dach wird abgeschaltet
der Bus schläft ein
- Standverbraucher meldet sich an (im vorliegenden Beispiel
30 Minuten nach Klemme R aus).
Sofern der Ladezustand der Batterie noch groß genug
ist, erlaubt das PM die Anmeldung. Der Verbraucher wird in eine
Liste im PM eingetragen.
Sinkt der Ladezustand der Batterie während des
Betriebs des Standverbrauchers so, dass die Startfähigkeit
gefährdet ist:
- wird auf den CAN-Bus das Telegramm Standverbraucher
aus gesendet
- nach 5 Minuten das Bordnetz getrennt
- und die CC-Meldung ”Batterie nachladen
ausgegeben”
- Standverbraucher meldet sich ab (Telefon, Getriebe)
Ruhestromverletzung (I> 80 mA)
5 Minuten Karenzzeit. In diesem Zeitraum wird vom PM
alle 1,5 Sekunden der Strom gemessen. Das Bordnetz hat die Möglichkeit
in diesem Zeitraum einen normalen Ruhestrom anzunehmen. Wird während
der Karenzzeit ein Strom erkannt, der über einen Zeitraum
von 1 Minute (codierbar) in Ordnung ist, wird die Karenzzeit neu
gestartet.
Die Karenzzeit beträgt normalerweise 5 Minuten.
Ist jedoch das Telefon oder das Getriebe als Standverbraucher angemeldet,
beträgt die Karenzzeit 10 Minuten.
Im gezeigten Stromverlauf bleibt die Ruhestromverletzung
am Ende der Karenzzeit weiterhin bestehen.
- Es erfolgt ein Fehlerspeichereintrag
der Shutdowncounter startet für 90 Sekunden
Das Bordnetz wird kurz aufgetrennt
- Ist die Ruhestromverletzung immer noch vorhanden
wird der Shutdowncounter ein Zweites mal für
90 Sekunden gestartet
Das Bordnetz wird aufgetrennt
Einschlafverhalten mit angemeldetem Standverbraucher:
- bei Klemme
0 (Klemme R und Klemme 15 aus)
- ohne Ruhestromverletzung
I
|
Strom in A
|
t
|
Zeit in Minuten
|
1
|
Klemme R aus oder Änderung
vom Klappen oder ZV-Zustand
|
2
|
CAN-Botschaft VA aus und
Ausgang VA_Dach aus
|
3
|
Standverbraucher meldet sich an
|
4
|
Standverbraucher meldet sich ab
|
Ablauf bei angemeldetem Standverbraucher:
- Klemme R aus oder Änderung vom Klappen oder
ZV-Zustand
CAN- Bus schläft nach einigen Minuten
ein
- Nach 16 Minuten wird vom PM das Signal ”VA aus” gesendet
der Bus wird dadurch kurz geweckt
der Ausgang VA_Dach wird abgeschaltet
der Bus schläft ein
- Standverbraucher meldet sich an (im vorliegenden Beispiel
30 Minuten nach Klemme R aus).
Sofern der Ladezustand der Batterie noch groß genug
ist, erlaubt das PM die Anmeldung. Der Verbraucher wird in eine
Liste im PM eingetragen.
Sinkt der Ladezustand der Batterie während des
Betriebs des Standverbrauchers so, dass die Startfähigkeit
gefährdet ist:
- wird auf den CAN-Bus das Telegramm Standverbraucher
aus gesendet
- nach 5 Minuten das Bordnetz getrennt
- und die CC-Meldung ”Batterie nachladen
ausgegeben”
- Standverbraucher meldet sich ab
Im gezeigten Stromverlauf ist der Ruhestrom nach dem
Abschalten des Standverbrauchers in Ordnung.
Einschlafverhalten mit angemeldetem Standverbraucher:
Bei Klemme R dürfen die Standverbraucher nur
so lange betrieben werden, dass die Startfähigkeitsgrenze
nicht gefährdet wird.
Sinkt der Ladezustand der Batterie während des
Betriebs des Standverbrauchers so, dass die Startfähigkeit
gefährdet ist:
- wird auf den CAN-Bus
das Telegramm Standverbraucher aus gesendet
- nach 5 Minuten das Bordnetz getrennt
- und die CC-Meldung ”Batterie
nachladen ausgegeben”
Standverbraucher
Folgende Steuergeräte melden sich beim PM als
Standverbraucher an und ab.
- Anhängermodul
- Control Display
- Lichtmodul
- Klimasteuergerät
- Getriebesteuergerät
- Telefon
Anhängermodul
Das Anhängermodul meldet sich für folgende
Funktionen beim PM an:
- Standlicht
- Parklicht
- Warnblinken
Control Display
Das Control Display meldet sich unter folgenden Bedingungen
beim PM als Standverbraucher an:
- durch Drücken
des Lautstärkeeinstellknopfes vom Audio System Controller
und anschließendem Betätigen vom Controller.
- oder bei einem ankommenden Anruf (bei eingeschaltetem
Telefon)
Lichtmodul
Das Lichtmodul meldet sich für folgende Funktionen
beim PM als Standverbraucher an:
- Standlicht
- Parklicht
- Warnblinken
Klimasteuergerät
Das Klimasteuergerät meldet sich für
folgende Funktionen beim PM als Standverbraucher an:
- Standheizen
- Standlüften
- Restwärme
Getriebesteuergerät
Das Getriebesteuergerät meldet sich unter folgenden
Bedingungen beim PM als Standverbraucher an:
- Motor aus
- Wählhebelstellung N
Funktionsablauf:
- Die Parksperre beim Getriebe
wird durch ein Haltemagnet offen gehalten
- nach 30 Minuten erfolgt eine CC-Meldung,
dass die Parksperre eingelegt wird
- danach wird nach Ablauf von 5 Minuten die
Parksperre eingelegt
- das Getriebesteuergerät meldet sich
als Standverbraucher ab
Wird während dieser 5 Minuten eine der folgenden
Aktivitäten durchgeführt
- Wählhebelbetätigung
- Fahrertüre öffnen, schließen
- Fahrersitzbelegung entlasten, belasten
werden die 30 Minuten neu gestartet.
Sinkt der Ladezustand der Batterie während des
neu gestarteten Ablaufs so, dass die Startfähigkeit gefährdet
ist, wird die Zeit von 30 Minuten auf 5 Minuten reduziert.
Wird nach dem Abstellen vom Motor die Wählhebelstellung
P eingelegt:
- wird die Parksperre eingelegt
- das Getriebesteuergerät meldet sichnicht
beim PM als Standverbraucher
an
Telefon
Das Telefon (ECE und US) meldet sich für folgende
Funktion als Standverbraucher beim Powermodul an:
Die Versorgung der Ladeschale für die Ladung
des Bedienhörers erfolgt über die Verbraucherabschaltung
Karosserie für 60 Minuten.
Sonderfall Instrumentenkombination
Nach Abstellen des Fahrzeuges (Motor aus) wird für
die Ermittelung der Außentemperatur alle 10 Minuten der
Wert vom Außentemperaturfühler abgefragt. Für die
Abfrage des Außentemperaturfühlers wird vom Kombiinstrument
kein anderer Bus geweckt.
Zur Berechnung der Außentemperatur wird zusätzlich
die Kühlwassertemperatur vom Motor mit einbezogen. (Motorabwärme
hat Einfluss auf den Außentemperaturfühler)
Von der Instrumentenkombination wird die Kühlmitteltemperatur
abgefragt.
- der CAN-Bus wird
vom Kombiinstrument geweckt
- die Kühlmitteltemperatur wird vom
Motorsteuergerät abgefragt
- der CAN-Bus schläft ein
Bus-Weckzeiten zur Erfassung der Kühlmitteltemperatur
Messung Nr.
|
Gesamtzeit in Stunden
nach Klemme 15 aus
|
Zeitabstand zu
vorhergehenden Messungen in Minuten
|
1
|
0,33
|
20
|
2
|
1,0
|
40
|
3
|
2,33
|
80
|
4
|
5,0
|
160
|
5
|
10,33
|
320
|
6
|
21
|
640
|
Die Zeit für die Abfrage der Kühlmitteltemperatur
mit Bus wecken und Bus schlafen beträgt unter 5 Minuten.
Somit liegt der Ablauf innerhalb der Karenzzeit vom PM.
Die Instrumentenkombination muss sich nicht als
Standverbraucher beim PM anmelden.