Der elektrische Heckklappenlift wird im E70 ab 10/07 angeboten. Es kommt erstmals ein spindelangetriebenes System zum Einsatz.
Die obere Heckklappe kann per Tastendruck automatisch geöffnet bzw. geschlossen werden. Die untere Heckklappe wird weiterhin manuell geöffnet.
Der Öffnungswinkel der Heckklappe kann in fünf Stufen über ein Menü im Central Information Display mit dem Controller vorgegeben werden. Die Heckklappe fährt dabei nur bis zu einem eingestellten Winkel auf.
Folgende Bauteile für den Heckklappenlift werden beschrieben:
Die Spindelantriebe werden an Stelle der Gasdruckfedern
links und rechts an der Heckklappe montiert. Der Spindelantrieb
besteht aus folgenden Bauteilen:
Index |
Erklärung |
Index |
Erklärung |
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1 |
Federpaket |
2 |
Spindel |
3 |
Getriebestufe |
4 |
Motor Spindelantrieb |
5 |
Hallsensoren |
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Index |
Erklärung |
Index |
Erklärung |
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1 |
Car Access System (CAS) |
2 |
Heckklappentaster im Schaltzentrum Mittelkonsole |
3 |
Integrierte Heiz-Klima-Automatik (IHKA) |
4 |
Heckklappenlift (HKL) |
5 |
Motor Spindelantrieb rechts |
6 |
Hallsensor rechts |
7 |
Hallsensor rechts |
8 |
Stromverteiler hinten |
9 |
Relais Soft-Close-Automatik (SCA) |
10 |
Anschlüsse zum Steuergerät Junction Box |
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Heckklappenkontaktschalter |
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Motor Schloss obere Heckklappe |
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Heckklappentaster Heckklappe außen |
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Kontakt Antrieb Soft-Close-Automatik |
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Motor Soft-Close-Automatik Heckklappe |
16 |
Heckklappentaster Heckklappe innen |
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Beleuchtung Heckklappentaster Heckklappe innen |
18 |
Mikroschalter untere Heckklappe |
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Hallsensor links |
20 |
Hallsensor links |
21 |
Motor Spindelantrieb links |
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Fernbedienungsempfänger |
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Hallsensor links |
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Index |
Erklärung |
Index |
Erklärung |
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1 |
Steuergerät Heckklappenlift |
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Der Heckklappenlift ist im Gepäckraum rechts am Geräteträger montiert. Der HKL steuert und überwacht die Funktion der automatischen Heckklappenbetätigung.
Die Steuerungslogik ist an Klemme 30g angeschlossen. Für den Laststrom der Spindelantriebe ist der HKL zusätzlich an Klemme 30 angeschlossen.
Der Heckklappenlift funktioniert zwischen 9 V und 16 V. Außerhalb dieses Bereichs können die Funktionen nicht aufrecht erhalten werden.
Das Car Access System (CAS) erhält das Signal der Fernbedienung oder des Identifikationsgebers und prüft dieses. War die Prüfung (Authentisierung) erfolgreich erteilt das CAS die Freigabe zur Entriegelung der Heckklappe.
Die Junction-Box-Elektronik führt die Entriegelung der Heckklappe aus. Die Junction-Box-Elektronik ist in den vorderen Stromverteiler gesteckt.
Der Heckklappentaster schaltet gegen Masse. Das Signal des Heckklappentasters wird von der Junction-Box-Elektronik erfasst. Die Junction-Box-Elektronik signalisiert über den K-CAN den Status des Heckklappentasters dem HKL.
Der Heckklappentaster innen ist parallel zum Heckklappentaster außen an der Junction-Box-Elektronik angeschlossen. Deshalb unterscheidet die Junction-Box-Elektronik nicht zwischen den beiden Heckklappentastern.
Das Funksignal der Fernbedienung wird über die Heckscheibenantenne empfangen. Der Fernbedienungsempfänger im Diversitymodul leitet das Signal über den K-CAN an das Car Access System weiter. Das Car Access System hat die zentrale Verantwortung für die Funktion der Zentralverriegelung. Der bei Fahrzeugen mit Komfortzugang verwendete Identifikationsgeber hat dieselbe Funktionalität wie die Fernbedienung.
Der Heckklappentaster ist widerstandscodiert. Der Status des Heckklappentasters wird durch das Steuergerät der Klimaanlage ausgewertet. Das Steuergerät der Klimaanlage versendet den Status über den K-CAN.
Der Heckklappenkontaktschalter schaltet bei geschlossener Heckklappe gegen Masse. Der Status des Heckklappenkontaktschalters wird von der Junction-Box-Elektronik ausgewertet und zur Verfügung gestellt.
Index |
Erklärung |
Index |
Erklärung |
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1 |
Mikroschalter untere Heckklappe |
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Der Kontakt der unteren Heckklappe ist als Mikroschalter ausgeführt und schaltet gegen Masse. Der Status des Mikroschalters wird vom HKL ausgewertet. Wenn die untere Heckklappe nicht richtig geschlossen ist, kann die automatische Heckklappenbetätigung nicht ausgeführt werden. Der Heckklappenlift generiert dann eine Check-Control-Meldung und sendet diese über K-CAN aus.
Folgende Systemfunktionen sind für den Heckklappenlift beschrieben:
Durch Betätigen eines der Heckklappentaster wird die Heckklappe automatisch geöffnet bzw. geschlossen. Der Heckklappentaster im Schaltzentrum Mittelkonsole ist davon ausgenommen. Mit diesem kann nur automatisch geöffnet werden.
Nach der Freigabe durch das CAS führt die Junction-Box-Elektronik das Entriegeln der Heckklappe aus. Zunächst wird der Antrieb der Soft-Close-Automatik angesteuert, um die Heckklappe zu entspannen. Danach wird das Heckklappenschloss angesteuert.
Der Heckklappenkontaktschalter wechselt von geschlossen nach geöffnet und die Spindelantriebe werden zum Öffnen angesteuert.
Die Heckklappe wird komplett oder bis zum eingestellten Öffnungswinkel geöffnet. Wird eine der Sperrbedingungen (siehe Sperrbedingungen) während der Heckklappenbewegung aktiv, so stoppt dies die Heckklappenbewegung.
Ein kurzes Drücken der Heckklappentaste während des Öffnens stoppt das Öffnen.
Im HKL ist die Funktion ”Sanftanlauf” oder ”Sanftauslauf” integriert. Dies bedeutet, dass die Heckklappe kurz bevor sie die Endanschläge erreicht, durch Verlangsamung der Schließ- bzw. Öffnungsgeschwindigkeit sanft in den Endanschlag bewegt wird. (Ausnahme: kein Sanftauslauf beim Schließen). Dies wird durch Veränderung der Pulsweite der Ansteuerspannung erreicht.
Bei Fahrzeugen mit Komfortzugang kann das Öffnen der Heckklappe auch bei verriegeltem Fahrzeug ausgeführt werden. Durch Drücken des Heckklappentasters außen kann sich die Heckklappe automatisch öffnen. Es muss sich nur ein zum Fahrzeug passender Identifikationsgeber in unmittelbarer Nähe des Fahrzeughecks befinden.
Die automatische Heckklappenbetätigung ist nicht im Fahrbetrieb aktivierbar, sondern nur wenn das Fahrzeug steht.
Die Heckklappe kann, sobald sie teilweise geöffnet ist, mit der Hand in Richtung ”AUF” oder ”ZU” bewegt werden.
In den Spindelantrieben ist jeweils ein Motor integriert. Im Motor sind zwei gegeneinander versetzt angebrachte Hallsensoren angebracht. Dadurch kann die Drehrichtung des Motors erkannt werden. Zudem kann auf Basis der Hallsensorimpulse die Wegstrecke und damit der Öffnungswinkel der Heckklappe erkannt werden. Die Hallsensorimpulse werden zum Beispiel für das Einstellen des Öffnungswinkels über das Central Information Display verwendet
Die Blockiererkennung wirkt beim Öffnen und Schließen der Heckklappe. Ein Blockieren der Heckklappenbewegung beim Öffnen bewirkt, dass die Heckklappenbewegung sofort gestoppt wird. Wenn beim Schließen die Heckklappenbewegung blockiert, so steuert der HKL die Spindelantriebe kurzzeitig in die Gegenrichtung an (= Reversieren). Falls die Heckklappe weiterhin blockiert bleibt, werden die Spindelantriebe nicht mehr angesteuert.
Eine Blockierung wird erkannt, wenn die Hallsensorimpulse ausbleiben oder wenn der Motorstrom ansteigt.
Um ein Überhitzen der Motoren zu verhindern, ist eine Wiederholsperre im HKL integriert. Für die Wiederholsperre wird die Motorlaufzeit aufsummiert. Wenn die Summe eine Gesamtlaufzeit von 2 Minuten übersteigt, wird eine neue Betätigung nicht akzeptiert. Eine bereits laufende Aktion wird immer vollendet. Nach einer Abkühlphase von 6 Minuten ist wieder eine Motorlaufzeit von 2 Minuten möglich.
Die Heckklappe darf zum Schutz gegen Fahrzeugschäden in verschiedenen Situationen nicht betätigt werden.
Nachfolgend sind die Sperrbedingungen aufgeführt:
Sperrbedingungen |
Erklärung/Hinweis |
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Fahrgeschwindigkeit vmax>3 km/h |
Ausnahme: Ein Schließbefehl wird zu Ende geführt. Geschwindigkeitssignal von der Instrumentenkombination über K-CAN. |
Außentemperatur < - 30 °C und +80 °C |
Signal der Außentemperatur von der Instrumentenkombination über K-CAN |
Bordnetzspannung <9 V bis 16 V> |
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Untere Heckklappe nicht geschlossen |
Abbruch bei laufender Bewegung der Heckklappe, Sperrung der Bedienung der Heckklappe. Öffnen ist weiterhin möglich. |
Motorstart (Status ”Klemme 50 ein”) |
Signal vom CAS über K-CAN. Abbruch bei laufender Bewegung der Heckklappe, Sperrung der Bedienung der Heckklappe. |
Bei ungültigem Geschwindigkeits- oder Temperatursignal kann die Heckklappe in Bewegung gesetzt werden.
Ein defekter Spindelantrieb ist komplett zu tauschen.
Beim Austausch der Spindelantriebe sollte die Klemme 30g ausgeschaltet bleiben. Ansonsten wird ein Fehlerspeichereintrag generiert und die automatische Heckklappenbetätigung funktioniert nicht.
Nach einem Tausch des Steuergeräts Heckklappenlift oder der Spindelantriebe ist es notwendig, den oberen Endanschlag neu zu lernen. Dazu wird die Heckklappe beim ersten Öffnen am oberen Anschlag auf Block bewegt.
Das Blockieren der Heckklappe und damit das Ausbleiben der Hallsensorimpulse der Spindelantriebe markiert den Punkt des maximalen Öffnungswinkels der Heckklappe. Von diesem Punkt wird ein Wert von ca. 5 % der gesamten Hallsensorimpulse abgezogen. Das ist der zukünftige Öffnungswinkel der Heckklappe. Dieser Punkt wird auch als Softstopp bezeichnet.
Durch den Softstopp wird vermieden, dass sie Heckklappe bis zum Endanschlag öffnet und dadurch beschädigt wird.
Der untere Endanschlag wird durch den Wechsel des Heckklappenkontaktschalters des Heckklappenschlosses von geöffnet nach geschlossen ermittelt.
Die Heckklappenbewegung startet erst nach dem Loslassen der Heckklappentaste.
Das Schließen der Heckklappe über die Fernbedienung ist nicht möglich.
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