Das Automatikgetriebe wird vom Mechatronik-Modul
geregelt. Das Mechatronik-Modul ist eine Kombination aus
Hydraulikeinheit (hydraulisches Schaltgerät) und Elektronikmodul.
Die
Hydraulikeinheit ist der hydraulische Teil der Getriebesteuerung.
Das
Elektronikmodul enthält das EGS-Steuergerät,
die Sensoren sowie die getriebeinternen Verbindungen.
Index |
Erklärung |
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Erklärung |
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1 |
Elektronikmodul |
2 |
Hydraulikeinheit (hydraulisches Schaltgerät) |
Folgende Bauteile des Mechatronik-Moduls werden beschrieben:
Das EGS-Steuergerät steuert Schaltpunkte,
Schaltqualität, das Ein- und Ausrücken
der Wandlerüberbrückungskupplung sowie den Hydraulikdruck.
Die
Daten, die das EGS-Steuergerät zur Schaltung der
Gänge benötigt, werden auf dem Powertrain-CAN
(PT-CAN) zum EGS-Steuergerät übertragen
(z. B. Einspritzdauer, Motordrehzahl, Drosselklappenwinkel,
Motortemperatur und Motoreingriff). Im Mechatronik-Modul
steuert das EGS-Steuergerät direkt die Magnetventile
und die elektronischen Drucksteuerventile an.
In der Hydraulikeinheit werden die Kupplungen des Automatikgetriebes
hydraulisch gesteuert.
Zur Getriebesteuerung sind in der
Hydraulikeinheit folgende Bauteile eingebaut:
Folgende Systemfunktionen werden beschrieben:
Wie bei bisherigen Automatikgetrieben gibt es auch bei
diesem 6-Gang-Automatikgetriebe die Wahl zwischen
Komfortprogramm und Sportprogramm.
Die adaptive Getriebesteuerung
(Bestandteil der elektronischen Getriebesteuerung) passt das Schaltverhalten
von Komfortprogramm und Sportprogramm an den Fahrerwunsch und die
Fahrsituation an.
In jedem der beiden Programme wechselt die adaptive Getriebesteuerung auf Anforderung aus einem Grundkennfeld in ein leistungsorientiertes Kennfeld wie folgt:
Die adaptive Getriebesteuerung berücksichtigt folgende Anforderungen:
Anpassung an den Fahrertyp
Die Anpassung an den Fahrertyp läuft über die folgenden Werte ab:
Die Anpassung an den Fahrertyp wird bei jedem Anfahren
aus dem Fahrzeugstillstand neu gestartet.
Bergauffahrt und Betrieb mit Anhänger
Diese Funktion basiert auf einem Vergleich der tatsächlichen
Fahrzeugbeschleunigung mit einem Sollwert. Unter Berücksichtigung
des aktuellen Betriebszustands des Motors wird die Beschleunigung
bei einer Fahrt mit normaler Beladung in der Ebene abgeschätzt.
Wenn die tatsächliche Beschleunigung deutlich unterhalb
des theoretischen Werts liegt, so wird die Funktion ”Bergauffahrt
und Betrieb mit Anhänger” aktiv.
Die
Auslegung der zugehörigen Schaltkennlinien erlaubt hochtourige
Fahrweise. Ungewolltes Hochschalten und häufiges Hoch- und
Zurückschalten werden ausgeschlossen bzw. stark gedämpft.
Bergabfahrt
Wenn das EGS-Steuergerät eine Bergabfahrt
erkennt, schaltet es bei einer Zunahme der Fahrgeschwindigkeit in
den nächstniedrigeren Gang. Damit wird die bremsende Wirkung
des Motors verstärkt. Eine Rückschaltung erfolgt
nur, wenn die Motordrehzahl unterhalb der Höchstdrehzahl
des nächstniedrigeren Gangs liegt.
Das EGS-Steuergerät
erkennt die Bergabfahrt aufgrund der Signale vom Drosselklappenpotenziometer
(Last), von den Raddrehzahlsensoren (Fahrgeschwindigkeit) und dem
Bremslichtschalter (Bremsbetrieb).
Bremsverzögerung und automatisches Hochschalten
Um das Fahrzeug zu verzögern, wird der Fuß vom Fahrpedal genommen und bei Bedarf die Bremse betätigt. Die Gasrücknahme würde laut Kennlinie ein Hochschalten auslösen. Diese Gangwechsel sind in Verbindung mit Bremsungen nicht sinnvoll, da sie die Nutzung der Motorbremswirkung verhindert.
Die Bremsabsicht lässt sich häufig
aus einer sehr schnellen Rücknahme des Fahrpedals in die
Nulllage ablesen. Wenn eine solche Aktion erkannt wird, so wird
ein Hochschalten unterdrückt, solange das Fahrpedal in
Nulllage steht und das Fahrzeug sich im Schiebebetrieb befindet.
Winterprogramm (nur in Wählhebelposition ”D”)
Wenn bereits bei niedriger Beschleunigung die Antriebsräder
durchdrehen, wird automatisch das Winterprogramm aktiviert. Das
Winterprogramm sorgt für bessere Traktion durch Verzicht
auf den 1. Gang. Durch frühes Hochschalten werden
die Reaktionen beim Lastwechsel verringert. Wenn die Räder
bei hohem Antriebsmoment mehrere Sekunden nicht durchdrehen,
wird das Winterprogramm wieder deaktiviert.
Die Überschneidungssteuerung sorgt für
ein sanftes Schaltverhalten wie folgt: Bei der Überschneidungssteuerung
sind gleichzeitig mehrere Lamellenkupplungen im Einsatz. Dabei wird
in der geschalteten Lamellenkupplung der Druck abgebaut und zeitgleich
in der zu schaltenden Kupplung Druck aufgebaut. Der Druckabbau bzw.
Druckaufbau wird solange aufrechterhalten, bis eine Synchrondrehzahl
erreicht ist. Danach kann der Hydraulikdruck für die zu
schaltende Lamellenkupplung voll aufgebaut werden. Die Überschneidungssteuerung
ist bei allen Schaltungen vom 1. bis zum 6. Gang
und vom 6. bis zum 1. Gang.
Ein Starten des Motors ist nur in der Wählhebelposition ”P” oder ”N” möglich.
Index |
Erklärung |
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Erklärung |
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1 |
EGS-Steuergerät im Mechatronik-Modul integriert |
2 |
Instrumentenkombination (KOMBI) |
3 |
Elektronische Wegfahrsperre (EWS) |
4 |
Digitale Motor Elektronik (DME) |
5 |
Anzeige der Wählhebelposition mit Schaltschema in der Wählhebelabdeckung |
6 |
Bowdenzug für die Abzugssperre des Zündschlosses |
7 |
Zündschloss mit Abzugssperre (Interlock) |
8 |
Wählhebel |
9 |
Bowdenzug für den Getriebepositionsschalter mit Getriebepositionssensor und die Parksperre |
PT-CAN |
Powertrain-CAN |
Index |
Erklärung |
Index |
Erklärung |
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1 |
EGS-Steuergerät im Mechatronik-Modul integriert |
2 |
Car Access System (CAS) |
3 |
START-STOP-Taste |
4 |
Einschubschacht mit Abzugssperre (Interlock) |
5 |
Fernbedienung |
6 |
Instrumentenkombination (KOMBI) |
7 |
Junction-Box-Elektronik (JBE) |
8 |
Digitale Motor Elektronik (DME) oder Digitale Diesel Elektronik (DDE) |
9 |
Lenkrad mit Schaltwippen |
10 |
Anzeige der Wählhebelposition mit Schaltschema in der Wählhebelabdeckung |
11 |
Wählhebel |
12 |
Bowdenzug für den Getriebepositionsschalter mit Getriebepositionssensor und die Parksperre |
K-CAN |
Karosserie-CAN |
Kl. 15 WUP |
Weckleitung (Klemme 15 Wake-up) |
PT-CAN |
Powertrain-CAN |
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Nach jedem Motorstart unterhalb einer bestimmten Motortemperatur
wird das Warmlaufprogramm abgerufen. Im Warmlaufprogramm bleibt
das Automatikgetriebe bis zu einer bestimmten Temperatur im leistungsorientierten
Kennfeld XE bzw. XS. Die Gänge werden erst bei höheren
Drehzahlen geschaltet. Dadurch erreichen Motor und Katalysator schneller
ihre Betriebstemperatur.
Bis zu einer bestimmten Getriebeöltemperatur
wird die Wandlerüberbrückungskupplung nicht geregelt
oder geschlossen.
Während des Schaltvorgangs beeinflusst das EGS-Steuergerät über
Signale die DME (Digitale Motor Elektronik) bzw. DDE (Digitale Diesel
Elektronik).
Die DME verlegt für einige Millisekunden
den Zündwinkel zurück.
Die DDE reduziert
für einige Millisekunden die Kraftstoffmenge durch Verkürzung
der Einspritzdauer.
Durch diese Maßnahmen wird
kurzzeitig das Motordrehmoment reduziert, die Schaltqualität
verbessert, die Belastung des Getriebes reduziert und die Schaltzeit verkürzt.
Eine Schaltsperre verhindert das Schalten in einen niedrigeren
Gang solange, bis die Motordrehzahl unterhalb der Höchstdrehzahl
des nächstniedrigeren Gangs liegt. Das Motordrehzahlsignal
wird von der DME/DDE an das EGS-Steuergerät übertragen.
Die
Schaltsperre verhindert Beschädigungen am Motor und am
Getriebe.
Die Rückwärtsgangsperre sperrt elektronisch gesteuert das Einlegen des Rückwärtsgangs bei Fahrgeschwindigkeiten vorwärts über 8 km/h. Bei Überschreitung der vorgegebenen Fahrgeschwindigkeit werden die entsprechenden Magnetventile nicht angesteuert. Dadurch wird das Befüllen der Lamellenkupplungen für den Rückwärtsgang verhindert.
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