Für den MOST-Bus gibt es systemübergreifende Fehlerspeichereinträge in den Steuergeräten. Die Systemfehler zeichnen sich dadurch aus, dass sie in einem Steuergerät eingetragen sein können, obwohl das Steuergerät in Ordnung ist. Mit der Information der Systemfehler in allen MOST-Steuergeräten kann aber auf die Fehlerursache geschlossen werden. Nachfolgend wird der Systemfehler ”Netzwerk wecken erfolglos” behandelt. Dieser Fehler kann in allen MOST-Steuergeräten eingetragen sein.
Der Fehler ”Netzwerk wecken erfolglos” gibt einen Hinweis auf ein Problem mit der optischen Übertragung. An einer Stelle im Ring kommt kein oder zu wenig Licht durch. Ursachen können sein:
Man muss unterscheiden, ob der MOST-Ring permanent oder sporadisch unterbrochen ist. Zum Test Testmodul Stabilität des MOST-Rings prüfen auswählen und durchführen.
MOST-Ring sporadisch unterbrochen, dann Test Lichtleistungsabsenkung durchführen.
MOST-Ring permanent unterbrochen, dann Ringbruchdiagnose durchführen.
Die Absenkung der Lichtleistung wird im Testprogramm automatisch für ein MOST-Steuergerät nach dem anderen durchgeführt. Wenn man den Test Lichtleistungsabsenkung für ein spezielles Steuergerät manuell durchführen will, dann:
Den Vorgang 1. bis 4. mehrmals wiederholen, da diese Methode keine sichere Erkennung liefert, sondern nur einen Hinweis auf einen Defekt. Diejenige Übertragungsstrecke, bei der die Musik ausgeht, auf lockere Steckverbindung und Knick im Lichtwellenleiter-Kabelbaum untersuchen. Wenn die Sichtkontrolle in Ordnung ist, dann kann die eindeutige Lokalisierung des Defekts (Sendediode Steuergerät A, Empfangsdiode Steuergerät B, Lichtwellenleiter) nur mithilfe der optischen Prüfung festgestellt werden.
Bei einem Ringbruch (Defekt im MOST-Ring) muss als Erstes ermittelt werden, zwischen welchen beiden MOST-Steuergeräten der Defekt im Ring zu suchen ist. Dies wird mit der Ringbruchdiagnose festgestellt.
Knotenposition ”0”
Wird die Spannungsversorgung der MOST-Steuergeräte abgeschaltet und danach wieder eingeschaltet, dann werden die MOST-Steuergeräte in den so genannten Ringbruch-Modus versetzt:
Alle MOST-Steuergeräte senden gleichzeitig Licht zu ihrem Nachfolger im Ring. Jedes MOST-Steuergerät überprüft zudem, ob es Licht an seinem Eingang empfängt. Das Steuergerät, das kein Licht an seinem Eingang erkennt, speichert die Knotenposition 0 in seinem Fehlerspeicher. Somit liegt die Ringunterbrechung zwischen dem Steuergerät, das die Knotenposition 0 gespeichert hat und dem Steuergerät, das vor ihm im MOST-Ring liegt.
Ermittlung des Steuergeräts mit Knotenposition ”0”
Um einen Ringbruch zwischen zwei Steuergeräten zu lokalisieren, muss somit nur das Steuergerät ermittelt werden, das die Knotenposition 0 eingetragen hat. Wenn ein Ringbruch im MOST-Ring vorliegt, kann aber nur noch mit der Headunit über Diagnose kommuniziert werden. Das ist möglich, da die drei Steuergeräte am K-CAN Bus angeschlossen sind. Da die Signalübertragung in einer Richtung erfolgt, der Ring jedoch unterbrochen ist, kann mit den anderen Steuergeräten nicht kommuniziert werden. Somit kann auch nicht das Steuergerät ermittelt werden, das die Knotenposition 0 gespeichert hat. Um aber dennoch bei einem Ringbruch die beiden Steuergeräte ermitteln zu können, zwischen denen der Ringbruch vorliegt, ist ein weiterer Mechanismus in den MOST-Steuergeräten implementiert:
Das Steuergerät, das nach dem Steuergerät mit Knotenposition 0 im Ring liegt, speichert die Knotenposition 1 ab, das nächste Steuergerät im Ring die 2 usw. Somit kann man die Ringbruchstelle anhand der Knotenposition ermitteln, die in der Headunit gespeichert ist. Diese Zahl kann nämlich über den CAN-Bus gelesen werden. Durch Herunterzählen, rückwärts ausgehend von der Headunit, wird das Steuergerät mit Knotenposition 0 ermittelt.
Die Ringbruchdiagnose wird im Testmodul automatisch durchgeführt. Im Testmodul wird die Knotenposition angegeben, die in der Headunit gespeichert ist. Weitere Vorgehensweise, wenn nach der Ermittlung der Knotenposition die Ringbruchstelle nicht automatisch ermittelt werden kann:
Vorgehensweise zur Ermittlung der Ringbruchstelle mithilfe der Knotenposition