MSA und Powermanagement

Der Batteriezustand, der im Advanced Power Management (APM) berechnet wird, ist ein wesentlicher Einflussfaktor der MSA. Das APM überwacht folgenden Messgrößen: Batterieladezustand, Batterietemperatur, Spannungseinbruch beim Motorstart, Stromverbrauch der eingeschalteten Verbraucher.

Bei einem Motorstopp muss übermäßiger Stromverbrauch vermieden werden. Daher werden bei Klemme 15 EIN und Motor AUS vom APM alle größeren Stromverbraucher deaktiviert oder im Verbrauch reduziert. Die Anzeigen bleiben aktiv.
Folgende Verbraucher sind betroffen:

• Heckscheibenheizung
  
• Spiegelheizung
  
• Sitzheizung
  
• Heizungsgebläse (Für die Anpassung des Heizungsgebläse ist die IHKA verantwortlich).
  

Abschaltverhinderer

Der Funktion MSA ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Ein MSA-Stopp wird verhindert, wenn Umwelteinflüsse oder Fahrzeugbedingungen dies fordern.
Folgende Abschaltverhinderer sind aus Sicht des APM möglich:

• Batterieladezustand ist nicht plausibel.
  Dies kann folgende mögliche Ursachen haben:
  
  • Der intelligente Batteriesensor (IBS) wurde von der Versorgungsspannung oder vom Batterieminuspol getrennt. Der Batterieladezustand kann nicht ermittelt werden.
    
  • Der IBS hat eine Störung (z. B. Kommunikationsfehler mit DME/DDE).
    
  • Es liegt eine dauerhafte Ruhestromverletzung vor und es verhindert eine Ruhespannungsmessung zur Bestimmung des Batterieladezustandes.
    Verursacher der Ruhestromverletzung suchen.
    
  • Das Fahrzeug ist ständig im Betrieb und hatte keine ausreichend lange Ruhephase für eine Ruhespannungsmessung zur Bestimmung des Batterieladezustandes.
    Fahrzeug einschlafen lassen und für mindestens 1 Stunde im Ruheszustand lassen.
    
  • Ein zusätzlicher Stromverbraucher ist direkt an der Batterie angeschlossen und führt zu einem Fehler bei der Bestimmung des Batterieladezustandes durch IBS.
    
• Batterieladezustand ist zu niedrig.
  Der Batterieladezustand entspricht nicht dem minimalen Ladezustand, der für MSA benötigt wird. Die Batterie muss nachgeladen werden und die Fehlersuche mit dem Testmodul <Energiediagnose> fortgesetzt werden.
  
• Batterietemperatur zu hoch.
  Die Batterietemperatur ist zu hoch, um der Batterieladezustand zuverlässig zu bestimmen.
  
• Zu großer Spannungseinbruch beim vorherigen MSA-Motorstart.
  Das APM überwacht ständig die Bordnetzspannung und besonders beim Motorstart. Die Spannung hat einen Schwellenwert beim vorherigen MSA-Motorstart unterschritten.
  Die Batterietemperatur ist zu kalt oder die Batterie ist möglicherweise schlecht geladen: Batterie nachladen und Fehlersuche mit dem Testmodul <Energiediagnose> fortsetzen.
  
• Stromverbrauch der eingeschalteten Verbraucher zu hoch.
  Die eingeschalteten Stromverbraucher benötigen zu viel Strom: MSA-Stopps sind nicht gestattet, damit die Batterie durch den Generator gestützt werden kann.
  Große Stromverbraucher (z. B. Heckscheibenheizung, Sitzheizung oder Heizungsgebläse) abschalten, damit MSA-Stopps wieder zugelassen werden.
  

In den Daten des Powermanagements werden der aktuell liegende und die vier letzten aufgetretenen Abschaltverhinderer abgespeichert.
Das Powermanagement speichert ebenfalls die neun letzten Abschaltverhinderer-Arten: Kommt ein Abschaltverhinderer mehr Male nacheinander, wird er nur einmal betrachtet.

Einschaltaufforderer

Das vollautomatische Einschalten des Motors durch MSA kann auch geschehen, wenn der Fahrer keinerlei Aktion durchführt. Einige Fahrzeugbedingungen (Einschaltaufforderer) fordern einen sofortigen MSA-Motorstart ohne Einwirkung des Fahrers.
Folgender Einschaltaufforderer ist aus Sicht des APM möglich:

• Der Batterieladezustand unterschreitet während des MSA-Stopps den Ladezustand, der für die MSA-Funktion benötigt wird. Der Motor wird automatisch wieder eingeschaltet, um die Ladebilanz zu verbessern.
  

In den Daten des Powermanagements werden die vier letzten aufgetretenen Einschalteinforderer abgespeichert.

Batterie

Für Fahrzeuge mit Motor-Start-Stopp-Automatik muss auf jedem Fall eine AGM-Batterie verbaut und nach einem Batteriewechsel mit der Servicefunktion <Batteriewechsel registrieren> registriert werden, damit die MSA-Funktion einwandfrei funktioniert.

Im Falle eines Batteriewechsels, eines Abklemmen der Batterie oder nach Programmieren der Motorsteuerung können die Bezugsdaten über Batterieladezustand und Batteriezustand verloren gehen.
Erst nach einer Ruhespannungsmessung von ca. 6 Stunden (z. B. Ruhephase über Nacht), in der das Fahrzeug nicht aufgeweckt darf, stehen diese wiederum zur Verfügung. In dieser Anlernzeit ist die MSA-Funktion nicht aktiv (Abschaltverhinderer = Batterieladezustand nicht plausibel). Dies ist bei Übergabe des Fahrzeuges an den Kunden mitzuteilen. Die MSA-Funktion schaltet sich automatisch wieder aktiv, sobald die notwendigen Routine erfolgreich beendet wurden.