Aktivsitz E70
Aktivsitz E70
Der Aktivsitz dient zur Entspannung der Rückmuskulatur
und der Wirbelsäule.
Ab 09/2006 kommt ein pneumatisches System zum Einsatz.
Das pneumatische System ersetzt das bisherige hydraulische System.
Bauteil-Kurzbeschreibung
Folgende Bauteile werden beschrieben:
- SMFA und SMBF: Sitzmodul
Fahrer und Sitzmodul Beifahrer
- BZM: Bedienzentrum Mittelkonsole
- CAS: Car Access System
- Taste für Aktivsitz
- Lordosen-Aktivsitz-Antrieb
- Druckverteiler
- Luftkissen
- Lordosenstütze
- SMFA und SMBF: Sitzmodul Fahrer und Sitzmodul
Beifahrer
Das Sitzmodul steuert den Lordosen-Aktivsitz-Antrieb
und den Druckverteiler. Fahrersitz und Beifahrersitz haben jeweils
einen Lordosen-Aktivsitz-Antrieb und einen Druckverteiler.
Das Sitzmodul schaltet die Funktionsbeleuchtung der Taste für
Aktivsitz (jeweils eine Leuchtdiode im Schalterblock links und im
Schalterblock rechts am Bedienzentrum Mittelkonsole). Das Sitzmodul
ist am K-CAN P (Karosserie-CAN PERIPHERIE)
angeschlossen.
Index
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Erklärung
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Erklärung
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1
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Car Access System (CAS)
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2
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Druckverteiler für Aktivsitz Beifahrer
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3
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Lordosen-Aktivsitz-Antrieb Beifahrer
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4
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Ventilblock für die Lordosenstützenverstellung Beifahrer
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5
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Stromverteiler hinten
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6
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Sitzmodul Beifahrer (SMBF)
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Sitzmodul Fahrer (SMFA)
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Stromverteiler vorn
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9
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Ventilblock für die Lordosenstützenverstellung Fahrer
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Lordosen-Aktivsitz-Antrieb Fahrer
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11
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Druckverteiler für Aktivsitz Fahrer
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K-CAN P
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Karosserie-CAN PERIPHERIE
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K-CAN S
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Karosserie-CAN SYSTEM
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Kl 30
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Klemme 30
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- BZM: Bedienzentrum Mittelkonsole
Das BZM nimmt den Controller sowie die Schalterblöcke
mit den Tasten für die Sitzverstellung auf. Im BZM werden
die Tastensignale für die Sitzverstellung Fahrer und Sitzverstellung
Beifahrer verarbeitet.
Das BZM wandelt das Tastensignal
für den Aktivsitz (EIN/AUS) sowie die Tastensignale für
die Lordosenstützenverstellung in ein Digitalsignal um.
Das BZM sendet das Signal als Botschaft auf dem K-CAN S
(Karosserie-CAN SYSTEM).
Index
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Erklärung
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Erklärung
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1
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Schalterblock links am Bedienzentrum
Mittelkonsole
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2
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Schalterblock rechts am Bedienzentrum
Mittelkonsole
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3
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Bedienzentrum Mittelkonsole (BZM)
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K-CAN S
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Karosserie-CAN SYSTEM
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Kl. 30
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Klemme 30
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- CAS: Car Access System
Im CAS ist die Gateway-Funktion zwischen K-CAN S
und K-CAN P enthalten (K-CAN S
steht für Karosserie-CAN SYSTEM; K-CAN P
steht für Karosserie-CAN PERIPHERIE).
Das
CAS erhält eine CAN-Botschaft vom BZM auf dem
K-CAN S. Das CAS gibt die CAN-Botschaft über
den K-CAN P an das entsprechende Sitzmodul weiter.
- Taste für Aktivsitz sowie Taste für
Lordosenstützenverstellung
In jedem Schalterblock am Bedienzentrum Mittelkonsole
ist jeweils eine Taste für den Aktivsitz sowie eine Taste
für die Lordosenstützenverstellung eingebaut.
Die
Tastensignale werden über eine Flachbandleitung an das
Bedienzentrum Mittelkonsole (BZM) gesendet.
Index
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Erklärung
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Erklärung
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1
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Schalterblock links am Bedienzentrum
Mittelkonsole
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2
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Taste für Lordosenstützenverstellung
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3
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Taste für Aktivsitz
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4
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Bedienknopf
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- Lordosen-Aktivsitz-Antrieb
Der Lordosen-Aktivsitz-Antrieb beinhaltet
folgende Komponenten:
- Pneumatische Pumpe mit
Pumpenmotor
Die pneumatische Pumpe versorgt die Luftkissen
im Aktivsitz und die Lordosenkissen mit Druckluft.
Die
pneumatische Pumpe wird durch einen Gleichstrommotor angetrieben.
- Magnetventil
Das Magnetventil leitet
den Luftstrom von der pneumatischen Pumpe weiter wie folgt:
- zu den Lordosenkissen
oder
- an den Druckverteiler für die Luftkissen
des Aktivsitzes
- Überdruckventil
Das Überdruckventil
schützt das System vor einem zu hohen Systemdruck. Das Überdruckventil
ist nach der pneumatischen Pumpe in die Versorgungsleitung eingebaut.
- Steuerelektronik
Die Steuerelektronik
hat folgende Funktionen:
- Ansteuerung des Pumpenmotors
Die
Steuerelektronik steuert am Pumpenmotor 2 Leistungsstufen.
Funktion Aktivsitz gewählt:
Der
Pumpenmotor läuft mit verminderter Leistung.
Funktion Lordose gewählt:
Der
Pumpenmotor läuft mit voller Leistung.
Die Steuerelektronik steuert den Pumpenmotor nur zum
Belüften der 4 Luftkissen und der Lordosenkissen
an.
- Ansteuerung des Magnetventils
Entsprechend
der gewählten Funktion (Aktivsitz oder Lordose) schaltet die
Steuerelektronik das Magnetventil. Der Luftstrom wird den nachfolgenden
Bauteilen zugeführt.
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Erklärung
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1
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Lordosen-Aktivsitz-Antrieb Fahrer
bzw. Beifahrer
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2
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Magnetventil
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3
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Überdruckventil
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4
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Pneumatische Pumpe mit Pumpenmotor
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Rückschlagventil
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zum Druckverteiler im Aktivsitz
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7
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zu den Lordosenkissen
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- Druckverteiler
Der Druckverteiler verteilt den von der pneumatischen
Pumpe erzeugten Luftstrom auf die 4 Luftkissen. Der Druckverteiler
regelt automatisch die Be- und Entlüftung der
Luftkissen.
Der Druckverteiler besteht aus folgenden Bauteilen:
- Antriebseinheit
Die
Antriebseinheit besteht aus dem Antriebsmotor und einem Getriebe. Wenn
die Funktion Aktivsitz aktiviert wird, treibt der Antriebsmotor
permanent die Einheit für die Druckverteilung an.
- Mikroschalter zum Ein- und Ausschalten
des Pumpenmotors
Der Schalter tastet in der Antriebseinheit
eine Signalscheibe mit 4 Nocken ab (4 Nocken für
das Be- und Entlüften der einzelnen Luftkissen).
Somit wird der Arbeitszyklus erfasst. Eine Umdrehung der Antriebseinheit
ist ein Arbeitszyklus und dauert ca. 80 Sekunden.
Zum Entlüften der Luftkissen wird nur der Pumpenmotor
der pneumatischen Pumpe abgeschaltet. Die Antriebseinheit im Druckverteiler
läuft weiter.
Der Mikroschalter ist direkt mit dem Sitzmodul verbunden.
- Einheit für die Druckverteilung
Die
Einheit für die Druckverteilung verteilt den Luftstrom
auf die 4 Luftkissen.
Eine Nockenwelle betätigt
Schieber, die das Belüften, Druckhalten und Entlüften
der Luftkissen ermöglichen.
Index
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Erklärung
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Index
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Erklärung
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1
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Druckverteiler
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2
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Nockenwelle
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3
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Druckluftanschluss (zu den Luftkissen)
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4
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Druckluftanschluss (vom Lordosen-Aktivsitz-Antrieb)
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5
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Signalscheibe
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Getriebe
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7
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Antriebsmotor
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8
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Mikroschalter
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- Luftkissen
Im Aktivsitz sind 4 Luftkissen eingebaut. Je 2 Luftkissen
sind übereinander unter der linken und rechten Sitzfläche
angeordnet.
Index
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Erklärung
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Erklärung
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1
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Luftkissen im Aktivsitz
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2
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Luftkissen
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- Lordosenstütze
Die Lordosenstütze in der Rückenlehne
besteht aus 2 aufblasbaren Lordosenkissen mit insgesamt
2 Ventilen in einem Ventilblock. Die verwendete Ventiltechnik
beruht nicht auf einem Magnetventil sondern auf einem Draht aus einer
Formgedächtnislegierung (shape memory alloy). Dieser Draht
verändert ab einer bestimmten Temperatur seine Gitterstruktur
und zieht sich zusammen. Der Draht hat aber immer das Bestreben,
seine ursprüngliche Form wieder anzunehmen.
Für
jedes Lordosenkissen gibt es ein Ventil mit 2 Drähten,
einen zum Öffnen des Entlüftungskanals und einen
zum Öffnen des Belüftungskanals. Stromlos sind
die Ventile geschlossen.
Die pneumatische Pumpe versorgt
die Lordosenkissen mit Druckluft. Je nach gewählter Einstellung
werden die einzelnen Luftkissen befüllt oder geleert. Somit kann
die Lordosenstütze in Höhe und Stärke
variieren (Lordosenhöhenverstellung und Lordosentiefenverstellung).
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Erklärung
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Lordosenkissen im Aktivsitz
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2
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Lordosenkissen
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3
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Ventilblock (an der Rückseite)
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Systemfunktionen
Folgende Systemfunktionen werden beschrieben:
- Nachlauf
- Normierung nach Trennen der Batterie
- Abschaltung bei Unterspannung und Überspannung
- Abschaltung bei hoher Querbeschleunigung
- Nachlauf
Wenn das System über die Taste Aktivsitz ausgeschaltet
wird, müssen die 4 Luftkissen entleert werden.
Entleeren:
Bei ausgeschaltetem Pumpenmotor absolviert der Druckverteiler einen kompletten
Arbeitszyklus.
- Normierung nach Trennen der Batterie
Wenn nach dem Trennen der Batterie oder Reset des Sitzmoduls
das Aktivsystem noch nicht komplett entlüftet ist, erfolgt
eine Ansteuerung. Das Signal sendet der Mikroschalter im Druckverteiler.
Bei ausgeschaltetem Pumpenmotor absolviert der Druckverteiler einen
kompletten Arbeitszyklus.
- Abschaltung bei Unterspannung und Überspannung
Das Sitzmodul Fahrer (SMFA) bzw. Sitzmodul Beifahrer
(SMBF) erkennt Unterspannung und Überspannung. Das Sitzmodul
schaltet den Antrieb für den Aktivsitz ab.
Unterspannung:
Bordnetzspannung kleiner als 9 Volt
Überspannung:
Bordnetzspannung größer als 16 Volt
- Abschaltung bei hoher Querbeschleunigung
Wenn Fahrgeschwindigkeit und Querbeschleunigung
für ca. 0,25 Sekunden oberhalb eines definierten
Werts liegen, wird die Funktion Aktivsitz für den Fahrersitz gestoppt.
Die Funktionsanzeige (eine Leuchtdiode) bleibt eingeschaltet. Wenn
der Wert für ca. 3 Sekunden wieder unterschritten wird, nimmt
das System an der gestoppten Position die Funktion wieder auf.
Das DSC-Steuergerät berechnet Fahrgeschwindigkeit
und Querbeschleunigung. Das DSC-Steuergerät sendet
die Signale als Botschaft auf dem PT-CAN.
Hinweise:
Die SA 455 ”Aktivsitz für
Fahrer und Beifahrer” wird nur zusammen mit der SA 488 ”Lordosenstütze
für Fahrer und Beifahrer” ausgeliefert.
Länderausführungen
USA, Kanada
Wegen der Sitzbelegungsmatte ist eine Ausstattung des
Beifahrersitzes mit einem Aktivsitz nicht möglich.